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Oskar Baum

Oskar Baum
1883-1941

Ein deutscher Schriftsteller böhmischer Herkunft


Baum war der Sohn eines jüdischen Tuchwarenhändlers und litt von Geburt an unter Sehproblemen.

Mit acht Jahren verlor die Sehkraft eines Auges und als Elfjähriger bei einer Rauferei sein Sehvermögen komplett. Da er deshalb nicht mehr am normalen Unterricht in Gymnasium teilnehmen kann, wird er nach Wien an das Israelitische Blindeninstitut Hohe Warte geschickt. Dort machte er eine Ausbildung zum Musikreferenten und erlernte dabei das Orgel- und Klavierspielen. 1902 legte er die Lehramtsprüfung ab und kehrte nach Prag zurück.

Seinen Lebensunterhalt verdiente sich Baum als Organist und Kantor einer Synagoge; später wurde er Klavierlehrer.

1904 machte Max Brod Baum mit Franz Kafka und Felix Weltsch bekannt. Die beiden freundeten sich an und nach Baums Heirat mit Margarete Schnabel wurde die Wohnung des Ehepaars zum Treffpunkt des Prager Kreises. Hier lasen sich die Freunde gegenseitig eigene literarische Texte vor, aber man begeisterte sich an fremden Texten und der Hausmusik. In dieser Zeit begann auch ein reger Briefwechsel zwischen Kafka und Baum.

1908 konnte Baum mit seinem Roman "Uferdasein" debütieren, der autobiographisch angelegt ist und ihn - quasi über Nacht - berühmt machte.

Ab 1922 gewann ihn der Schriftsteller Tomáš Garrigue Masaryk zur Mitarbeit für seine Tageszeitung Prager Presse. Ein Schwerpunkt in Baums journalistischer Arbeit sind Musik- und Theaterkritiken; aber auch Essays und Glossen zu sozialen Themen wurden von ihm verfasst.

Nach und nach interessieren sich auch andere Zeitungen und Zeitschriften für die Arbeiten Baum; u.a. sind hier Die Weltbühne (von Siegfried Jacobsohn), Die Aktion (von Franz Pfemfert) oder Der Sturm (von Herwarth Walden) zu nennen.

1929 konnte Baum seine Erzählung "Nacht ist umher" veröffentlichen, zu der Stefan Zweig ein Nachwort verfasst hatte.

1934 übernahm Baum den Vorsitz des „Schutzverbandes deutscher Schriftsteller“ in der Tschechoslowakei und hatte dieses Amt bis 1838 inne. Kurz vor der Okkupation durch die Nationalsozialisten wurde er von diesem Amt samt seiner journalistischen
Tätigkeit entbunden.

Eine Ausreise nach Palästina scheiterte an der Bürokratie.

Ende Februar 1941 unterzog sich Baum einer Darmoperation im Jüdischen Krankenhaus an deren Folgen er am 1. März 1941 erlag.

Seine Frau wurde kurze Zeit später ins KZ Theresienstadt deportiert und kam dort ums Leben. Der einzige Sohn des Paares, Leo Baum (1909-1946), kam am 22. Juli 1946 bei einem Anschlag einer jüdischen Terrorgruppe auf das King David Hotel in Jerusalem ums Leben.

Werke

Uferdasein - Abenteuer und Erzählungen aus dem Blindenleben von heute (1908)

Die Tür ins Unmögliche

Leben im Dunkeln (1909)

Neue Wirklichkeit (1921)

Nacht ist umher (1929)


Quelle: Wikipedia

  

  

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