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Ratgeber für erfolgreiches Altern - 5.3 - 5.5

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5.4 Machen Sie mentales Aktivierungstraining!         5.5 Weitere Ratschläge
   


          

 

 

5.3 Stimulieren Sie Ihr Gehirn!
  

"Wer rastet, der rostet."
- deutsche Lebensweisheit -
  

"Use it or lose it"
- englische Lebensweisheit -
  

Ist das Gehirn wie ein Muskel trainierbar, so erschlafft es auch wieder bei Nichtgebrauch.

80% der Informationen, die es stimulieren, werden durch das Sehen aufgenommen, die meisten anderen durch das Gehör. Fallen diese Stimuli mehr oder weniger weg, wie etwa bei einer wesentlichen Sehbehinderung, einer Schwerhörigkeit ohne Verwendung ausgleichender Hörgeräte, einem längeren Krankenhausaufenthalt oder "Faulenzerurlaub", so lässt auch unsere geistige Leistungsfähigkeit nach ( www.medical-tribune.de/patienten/magazin/12948 /). Deshalb bieten manche Krankenhäuser ihren Patienten schon Gedächtnistraining an.

Haben Sie freie Zeit oder liegen wach, wollen aber nicht lesen, so können Sie mit Ihren Gedanken spielen, wie etwa:

- zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Vornamen, einen Namen aus Ihrer Bekanntschaft, einen Dichter, Komponisten, Schriftsteller, Wissenschaftler, eine Blume, ein Tier, eine Stadt, einen Fluss, ein Land, ein Nahrungsmittel oder ein Getränk suchen;

- zu jedem Buchstaben des Alphabets eine Stadt suchen, die auf ihn endet;

- sich eine Reise von einer Stadt zur anderen vorstellen, die beiden Städte wiederholen, zu einer dritten weiterreisen usw., bis Sie eine Stadt vergessen (zählen Sie an den Fingern mit, um zu sehen, ob Sie sich beim nächsten Mal mehr merken können!);

- Wörter suchen, die rückwärts gelesen ebenso lauten, wie vorwärts, wie etwa Retter, Esse oder Rentner;

- Wörter rückwärts buchstabieren und auszusprechen versuchen;

- in Wörtern einen Buchstaben ändern, damit daraus Neue entstehen, wie Maus - Haus - Hass - Hast -Hase - Nase - Vase

- Wörter bilden, deren erster Bestandteil mit dem letzten des vorhergehenden Wortes übereinstimmt, wie Leberwurst - Wurstbrot - Brotkorb;

- aus zwei Wörtern, wie Sie Ihnen gerade einfallen, in der Weise einen Satz formulieren, dass sie dessen Anfang und Ende bilden;

- aus einem Wort durch Anhängen neuer Wörter eine Kette bilden - wie etwa Haus, Haustür und Haustürschlüssel;

- zu einem Wort Reimwörter suchen, wie etwa Maus, Laus, Klaus und Haus und sich eine Geschichte ausdenken, in der diese Wörter vorkommen;

- einer Zahl die nächst höhere hinzurechnen, zur Kontrolle wieder zurückrechnen und danach das Rechnen mit einer jeweils anderen Zahl beginnen;

- zweistellige Zahlen ins Quadrat oder gar in die dritte Potenz erheben;

- hohe Zahlen durch ein- oder zweistellige teilen;

- sich vorstellen, wie Sie jemandem eine Person beschreiben, damit er ihren Namen errät.

Letzteres können Sie auch zu einem Unterhaltungsspiel mit anderen machen. Sie können das Spiel auch zu einem Beruferaten à la Robert Lembke "Was bin ich" modifizieren und "Gedankenspiele" dahin, dass sich alle an der Suche beteiligen.

Bereiten Sie sich auf Gruppenreisen so sorgfältig vor, dass Sie nachher mehr wissen als die Reiseleiterin.

Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie nicht nur die Tagesereignisse, sondern auch Ihre Gedanken aufzeichnen.

Ändern Sie immer wieder einmal die Handlungsabläufe oder Handgriffe, die für Sie zur Routine geworden sind. So können Sie etwa gelegentlich mit der anderen als der gewohnten Hand essen oder die Zähne putzen, eine Treppe rückwärts hinauf und hinunter gehen oder das Treppengehen mit dem anderen Fuß beginnen. Unser Gehirn schaltet bei sich regelmäßig wiederholenden Tätigkeiten auf eine Art "Automatik" um, wodurch ihm viele Stimuli verloren gehen. Bauen Sie ganz bewusst neue Tätigkeiten ein, überlegen, ob Sie nicht eine anspruchsvollere Zeitung lesen sollten als bisher, und wechseln gelegentlich Ihren Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Fragen Sie sich laufend oder im Einzelfall wie Sie Ihre Berufs- oder Hausarbeit vereinfachen, was Sie etwa bei einer Autofahrt oder bei einem Gang durch die Wohnung zusätzlich erledigen können, so werden Sie auch dadurch immer wieder zum Nachdenken veranlasst.

Wer im Alter ein Gedicht lernt, kann nach Reinhard Abeln feststellen, dass bereits vier Zeilen am Tag als Jungbrunnen für das Gehirn wirken können.

Hilfreich für die Verbindung beider Gehirnhälften, etwa beim Auswendiglernen ist, sich dabei zu bewegen, wie etwa im Zimmer auf und ab zu gehen.

Schulen Sie außerdem Ihre Sinne, indem Sie

- Ihren Teller füllen, eventuell das Fleisch zerkleinern und dann mit geschlossenen Augen essen,

- in der dunklen Wohnung umhergehen, wobei Sie um nirgends anzustoßen durch Schnalzen, Finger schnippen oder Hände klatschen Schall erzeugen, der von den Wänden zurückgeworfen wird,

- unsere acht Münzen genau betrachten und betasten, mehrere Sätze mischen und unter der Augenbinde in acht Gefäße sortieren,

- mit Erbsen, Bohnen, Linsen, Reis, Erdnuss-, Kürbis- und Sonnenblumenkernen ebenso verfahren,

- das Muster einer Kristallschale oder -vase mit geschlossenen Augen betasten,

- mit geschlossenen Augen die Unterschiede zwischen Pfirsichen, Tomaten, Aprikosen und Pflaumen wahrnehmen,

- in Ihrem Kleiderschrank mit geschlossenen Augen die einzelnen Kleidungsstücke betasten, sich an der Weichheit oder Glätte Ihrer Stoffe erfreuen, den Schnitt abtasten und erleben, welches Kleidungsstück dabei vor Ihrem geistige Auge entsteht.

Fühlen und denken Sie sich in andere Menschen und ihre Lebenslagen hinein. Das fördert nicht nur die Aktivierung aller Gehirnareale, sondern verhilft Ihnen auch zu mehr sozialer Kompetenz und Empathie.

Lösen Sie Kreuzwort-, Silben- und andere Rätsel.

Durch einen kurzen Mittagsschlaf fördern Sie übrigens die Gedächtnisleistung in der zweiten Tageshälfte.

     


5.4 Machen Sie mentales Aktivierungstraining!
         

Einzelheiten dazu finden Sie unter www.gfg-online.de unter dem Menüpunkt MAT - Gehirntraining. Die GfG (Gesellschaft für Gehirntraining) bietet dieses Training außer in ihrer Zeitschrift "Geistig fit" in Kursen an. Die nächste Kursleiterin / den nächsten Kursleiter finden Sie unter www.gfg-online.de unter dem Menüpunkt "Trainer in ihrer Nähe". Unter dem Menüpunkt "Übungsecke" können Sie interaktiv trainieren. Unter dem Menüpunkt "Materialien fürs Gehirn" finden Sie den Online - Fachbuch - Shop und unter dem Menüpunkt "aus der Wissenschaft" Artikel aus der Rubrik "wir machen uns schlau" aus den letzten Heften von "Geistig Fit". Blindenschriftleser erhalten diese Zeitschrift von der Blindenschriftdruckerei "Pauline von Mallinckrodt", Tel.: 05251 / 26109, E-Mail: info@pader-braille.de. Blinde und Sehbehinderte können außerdem von Frau Sonja Bernard ( info@sonja-bernard.de ) zum Preis von 110,00 Euro ein Programm zum Gedächtnistraining auf 10 Kassetten oder MP3 CD erwerben.

Kostenloses Gehirnjogging gibt es online unter www.ahano.de, www.richtigfitab50.de und www.gesundheitpro.de, unter letzterem außerdem ein Gedächtnistraining für Senioren. Was solches Training zu leisten vermag, entnehmen Sie dem Bericht von Frau Masuch in Anhang 3, doch bedenken Sie, je alltagsbezogener solches Training ist, um so besser wirkt es.

Das Aktivierungstraining ist auch dann wichtig, wenn Sie eine geistig anspruchsvolle Tätigkeit ausüben, weil es Ihre Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und Ihre Merkfähigkeit steigert. Schon Kinder können davon profitieren, um besser lernen zu können. Treiben sie das Training vor allem im Urlaub und im Krankheitsfalle, weil es Ihnen die spätere Weiterarbeit erleichtert. Am Strand in der Sonne zu liegen, schadet nicht nur Ihrer Haut (s.u. zu 9.3.6), sondern mindert, wenn Sie nicht mit Ihren Gedanken "spielen"(s.o. zu 5.3), vorübergehend auch Ihre geistige Leistungsfähigkeit.

Nutzen Sie schon das Zeitunglesen zur Aktivierung des Gehirns, indem Sie die Zeitung um 90 Grad nach links und nach rechts wenden und auf dem Kopf lesen sowie möglichst rasch zählen, wie oft eine Buchstabenkombination, wie etwa "au", "äu", "ei", "eu", "ch" und "sch" in einem Artikel vorkommt.

Nutzen Sie auch das Fernsehen dazu, indem Sie im Voraus nach anspruchsvollen Sendungen suchen.

Ob Gedächtnistraining unser Leben verlängert, können wir nicht wissen. Es verlängert aber mindestens unsere Fähigkeit selbst mit Umsicht für uns zu sorgen und unabhängig zu leben. Außerdem ist man psychisch ausgeglichener und fühlt sich wohler und zufriedener, wenn man geistig auf der Höhe ist, komplizierte Sachverhalte rasch begreift und komplexe Aufgaben lösen kann.

     


5.5 Weitere Ratschläge   

       

Wollen Sie zu einer bestimmten Zeit ein Medikament einnehmen, einen Anruf machen, das Essen kochen oder das Haus verlassen, so stellen Sie einen Wecker oder Kurzzeitmesser entsprechend ein. Wollen Sie beim Ausgang etwas mitnehmen, so legen Sie es in Ihr Blickfeld.

Haben Sie, auch wenn Sie Ihr Gedächtnis laufend trainieren, stets Notizblock und Kugelschreiber zur Hand, selbst unterwegs! Was Ihnen jetzt einfällt, muss Ihnen zu Hause nicht erneut ins Gedächtnis kommen. Ich unterbreche sogar die Gymnastik, das Ankleiden oder das Essen, um etwas zu notieren. Und haben Sie das getan, so sind Sie frei von dem Zwang, es sich merken zu müssen und ist Ihr Gedächtnis frei für neue Denkanstöße.

Sind Sie blind und können die Blindenschrift, so tragen Sie eine Tafel in Postkartengröße und einen Stift mit sich. Lernen Sie dazu, wenn Sie es noch nicht können, von rechts nach links, also spiegelverkehrt auf der Tafel zu schreiben. Um sich das Schreiben zu erleichtern, verwenden Sie einfaches Schreibpapier.

Um sich Namen einzuprägen, suchen Sie, wenn nötig, nach Gedächtnisstützen, wie etwa Berufsbezeichnungen oder Tiernamen.

Um sich Telefonnummern zu merken, probieren Sie, ob sie sich einprägsamer in Zweiergruppen zerlegen lassen, wie etwa 86.26.26 oder in Dreiergruppen, wie etwa sechs sechs sechs.vier fünf sechs oder fünf eins zwei. fünf eins zwei. Vielleicht ist aber auch ein Geburtstag oder Ihre Kontonummer in der Nummer versteckt. Schon das Zahlenspiel als solches kann hilfreich sein.

Passiert es Ihnen, dass Sie aus dem Wohnzimmer in die Küche gehen, um dort etwas zu tun oder zu holen, in der Küche angelangt, aber vergessen haben, was es war, so kehren Sie ins Wohnzimmer zurück. Oft fällt es Ihnen dort wieder ein.

Beachten Sie im Übrigen die Lebensweisheit der alten Römer "Plenus venter non studet libenter" gleich "Ein voller Bauch studiert nicht gern", aber auch "Mens sana in corpore sano" gleich "Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper": Tun Sie also auch alles zu Ihrer körperlichen Gesunderhaltung, nehmen Sie insbesondere alle Ihnen angebotenen Vorsorgeuntersuchungen wahr (s.u. zu 9.1).

    

        

  

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