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Ratgeber für erfolgreiches Altern - 6. - 7.

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7. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stress!
    

    
6. Werden Sie, wenn Sie es noch nicht sind, ein Optimist!
Denken Sie positiv!
     

 

Optimisten wandeln auf der Wolke, unter der die anderen Trübsal blasen.
- Fürst de Ligne -
  

Der Optimist sieht eine Gelegenheit in jeder Schwierigkeit, der Pessimist eine Schwierigkeit in jeder Gelegenheit.
- Lawrence Pearsall Jacks -
  

Prüfen Sie, ob Sie mehr zum Pessimismus als zum Optimismus neigen. In diesem Falle befehlen Sie Ihrem Gehirn, positiv und optimistisch zu denken. Das können Sie! Es funktioniert! "Nimm Deine Gedanken an die Zügel und Du wirst sehen, dass sie sich ganz nach Wunsch lenken lassen" (Platon). Das wird sich vorteilhaft auf Ihr gesamtes Leben auswirken, Ihre Gesundheit, das Tempo Ihrer Wiedergenesung, Ihr seelisches Wohlbefinden, Ihre geistige Leistungsfähigkeit, Ihre Kreativität, Ihre Wahrnehmungsfähigkeit, Ihren Beruf, Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, ja sogar Ihre Lebensspanne. Das hat Snowdon in dem Bericht über seine Nonnenstudie "Lieber alt und gesund", Blessing, München, 2001, für Blinde und Sehbehinderte auf Daisy-CD erhältlich, eindrucksvoll dargelegt.

Wie wir denken und fühlen, so handeln wir auch. Wer positiv denkt, verhält sich konstruktiv, ist motiviert, arbeitet diszipliniert, ist bereit hinzuzulernen und eröffnet sich dadurch neue Wege. Außerdem ernährt er sich richtig und verringert damit sein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Denken Sie nicht von vornherein, Ihnen würde etwas misslingen, sonst missrät es Ihnen tatsächlich, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Das macht das Gesetz der "sich selbst erfüllenden Prophezeiung", das viele Ereignisse und Entwicklungen bestimmt. "Nichts in der Welt ist schwierig; es sind nur unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben" (arabische Lebensweisheit).

Sehen Sie an einer Sache nicht das Negative, sondern das Positive. Sagen Sie vom Glas nicht, es sei "schon halb leer", sondern "noch halb voll".

Lassen Sie nie etwas, was Sie meinen tun zu sollen, weil Sie befürchten, Sie könnten dabei einen Fehler machen, sofern das Risiko nicht unverhältnismäßig groß ist. Das hemmt nur unnötigerweise Ihre Handlungsfähigkeit. Ziehen Sie zwar alle etwaigen Risiken eines Vorhabens in Betracht, aber nur, um notfalls schnell und dennoch überlegt zu reagieren. Denken Sie nicht, etwas sei unmöglich, oder jemand, dessen Zustimmung Sie brauchen, würde sie Ihnen wahrscheinlich verweigern. Kapitulieren Sie nicht vor Schwierigkeiten. "Ich glaube" und "Ich glaube nicht, dass...", sollte es in diesem Zusammenhang für Sie nicht mehr geben, sondern nur "Ich versuch’s". "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", hat Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke gesagt, aber auch: "Erst wäg's, dann wag`s". Die Erkenntnis "am Mute hänge der Erfolg" verdanken wir dem Dichter Fontane, und dem amerikanischen Pfarrer Vincent Norman Peale die Ermutigung (und sein auch so betiteltes Buch): "Du kannst, wenn du glaubst, du kannst!", ein Buch mit zahlreichen eindrucksvollen Beispielen (für Blinde und Sehbehinderte auf Daisy-CD erhältlich).

Wollen Sie Erfolg haben, so müssen Sie zwar möglicherweise hart und beharrlich dafür arbeiten, sollten aber auch nicht daran zweifeln, es zu schaffen. "Nichts ist für Menschen zu schwer." hat schon Horaz gesagt und Kant: "Ich kann, weil ich will, was ich muss".

Ist etwas nicht so ausgegangen, wie Sie es sich vorgestellt hatten, so lassen Sie sich dadurch allein von dem nächsten Versuch nicht abhalten, sondern fragen nach dem "Warum", um daraus zu lernen, wie Sie es das nächste Mal besser machen können. Gehen Sie unvoreingenommen an eine Sache heran und rechnen damit, dass Sie Erfolg haben werden ("Frisch gewagt, ist halb gewonnen."). Werden Sie ein "Ich-kann-Denker"! Dem römischen Schriftsteller Seneca verdanken wir die Lebensweisheit: "Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht; sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig".

Fragen Sie nicht "Was kann ich?", sondern "Was will ich?", so werden Sie es vielfach auch können, obwohl es Ihnen unmöglich schien.

Nehmen Sie sich außerdem vor, immer flexibler zu werden. Je leichter wir uns auf eine geänderte Situation einstellen, desto schneller und gezielter können wir auf sie reagieren. Sagen Sie immer wieder zu sich selbst "Be flexible!".

Fragen Sie sich an jedem Abend, wofür Sie Grund haben Dankbar zu sein. Bringen Sie Ihren Dank gegenüber allen zum Ausdruck , die Ihnen zur Seite stehen oder Sei unterstützt haben. Das macht auch Sie zufrieden, stärkt Ihre Gesundheit und Ihre Beziehungen und verhilft Ihnen zu positivem Denken.

    


7. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stress!
     

Versuchen Sie, alles von sich fern oder jedenfalls unter Kontrolle zu halten, was Ihnen negativen Stress (Disstress), vor allem Dauerstress bereiten könnte; denn mit ihm erhöhen sich freie Radikale (s.o. zu 1.6) sowie die "Stresshormone" Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol im Blut und mehr Cortisol führt zur Gewichtszunahme: der Zuckerüberschuss im Blut führt zu erhöhter Insulinausschüttung, wird immer wieder rasch abgebaut, was Hunger auslöst, obwohl Sie in Wahrheit keine Energie verbraucht haben. Das führt zu Gewichtszunahme. Ferner werden die Arterien enger und der Blutdruck steigt. Außerdem erhöht sich Ihr Blutzuckerspiegel. Lassen Sie beide deshalb bei Dauerstress gelegentlich in Ihrer Apotheke messen (s.u. zu 9.3.7 und 9.3.13). Im Auge wird durch die Verengung der Blutgefäße die Durchblutung gehemmt. Dadurch sind Glaukompatienten besonders gefährdet. Außerdem wird das Immunsystem unterdrückt. Damit werden wir nicht nur anfälliger für Infektionskrankheiten, sondern auch für Krebs, weil fehlerhafte Zellen weniger schnell beseitigt werden. Im Magen verschiebt sich das Gleichgewicht von Säure und Schleimschicht. Das kann zu Geschwüren und Entzündungen führen und Sodbrennen verursachen. Die Vielfalt der nützlichen Darmmikroben nimmt bei Stress ab, während die schädlichen Darmbakterien sich ausbreiten, was Reizdarm und Asthma begünstigen kann. Ferner wird das Nervensystem stärker belastet. Es kann Tinnitus - ständiges Rauschen oder Pfeifen in den Ohren - entstehen oder zu einem Hörsturz kommen. Dauerstress kann müde machen, Schlafstörungen verursachen, die Wundheilung verzögern und sogar zum Burnout-Syndrom führen. Die Rückenmuskulatur kann sich verspannen. Auch können Stresskopfschmerzen und eine Überfunktion der Schilddrüse entstehen. Ferner kann Stress die Fähigkeit mindern, Informationen zu speichern. Schließlich kann Dauerstress das Wachsen von Viszeralfett verursachen (s.o. zu 2.2).

Die Folge von alledem ist raschere Alterung. Wir sehen müde aus, ergrauen schneller, verlieren Haare und die Haut verliert an Elastizität, weil in Stresssituationen das Hormon Cortisol verstärkt gebildet wird und unter anderem zu einer verringerten Hautdurchblutung führt. Für Herzkranke ist Stress sogar ein noch größerer Risikofaktor als Rauchen. Er kann zu Herzrhythmusstörungen und damit schließlich sogar zum Herztod führen.

Ihnen kann helfen, Prioritäten zu setzen, sich also zu fragen, was Ihnen wichtig, weniger wichtig und ganz unwichtig ist. Um Disstress vorzubeugen, überlegen Sie, wenn Sie es nicht längst wissen, was ihn verursacht hat und richten Ihr künftiges Verhalten darauf ein. Atmen Sie in besonders stressigen Situationen so tief wie möglich ein und langsam wieder aus, verharren einige Sekunden, wiederholen es und rufen sich dabei möglichst positive Emotionen wie Freude, Liebe und Dankbarkeit ins Gedächtnis oder spannen Sie für einige Sekunden alle Muskeln an und lassen dann plötzlich wieder los. Mehr dazu finden Sie unter dem Stichwort "Herzkohärenz" bei Wikipedia und noch mehr in den dort nur auszugsweise wiedergegebenen Ausführungen von David Servant-Schreiber (a.a.O., Teil 4). Schon das kann etwas Stress abbauen. Auch das Kauen von Kaugummi soll helfen. Hilft Ihnen das allein nicht, so suchen Sie sich Übungen zum mentalen Aktivierungstraining (s.o. zu 5.4), die völlige Konzentration verlangen und bewegen sich (s.o. zu 3.3.2).

Die Gelassenheit, die wir brauchen, um Dauerstress zu vermeiden, erreichen Sie am ehesten, wenn Sie die Wendungen "wäre ich doch..." und "hätte ich doch..." aus Ihrem Wortschatz löschen. Versuchen Sie, zu ändern oder von Anderen ändern zu lassen, was sich ändern lässt, sich aber mit dem Unabänderlichen abzufinden, statt sich darüber zu ärgern; denn auch Ärger erzeugt Stress und soll sogar das Leben verkürzen. Denken Sie an das Gebet von Friedrich Oetinger:
  
"Gott, gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
 

Ich war 20 Jahre alt, als ich eines Abends von weit her nach Hause fuhr. Ich musste umsteigen und wusste, mein Zug käme auf demselben Gleis an, auf dem nachher der Anschlusszug eingesetzt würde. Wir hatten Verspätung. Die wurde immer größer und ich immer unruhiger. Schließlich hielten wir unmittelbar vor dem Umsteigebahnhof. Da wusste ich: wir konnten nicht einfahren, weil der Anschlusszug schon auf unserem Gleis stand. Etwa 30 Sekunden lang ärgerte ich mich darüber, dann sagte ich mir, es doch nicht ändern zu können und war wieder ruhig. Seitdem ärgere ich mich nicht mehr, und ich bin sicher, dass mich dies vor so mancher Fehlreaktion bewahrt hat.

"In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, versäumt man sechzig glückliche Sekunden.
- William Somerset Maugham -
   

Mit Menschen, die etwas tun, worüber Sie sich ärgern, sprechen Sie! Das gilt sogar gegenüber Vorgesetzten: "Ich möchte Ihnen sagen: Mich stört, dass … Ich würde mich freuen, wenn Sie das ändern könnten". Ändern die Menschen ihr Verhalten nicht, so beschließen Sie, sie zu lassen, wie sie sind. Damit haben Sie Ihrem Ärger den Boden entzogen. Vielleicht aber müssen auch Sie selbst sich ändern. Denken Sie darüber nach und sprechen notfalls mit Anderen darüber. (s.u. zu 8.1). Ärgern Sie sich über eine Sache, so fragen Sie sich, ob Sie sie ändern, ersetzen oder darauf verzichten können. Wenn nicht, so nehmen Sie sie wiederum, wie sie ist. So haben Sie eine besonders große Chance, alt zu werden.

Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
- Mark Aurel-
  

Hören Sie auf den Dalai Lama, der sagt: "Es bringt einfach nichts, wenn man sich ärgert. Nicht einmal über seine Feinde soll man sich ärgern. Es ist intelligenter, seine Feinde zu lieben. Das sagt auch Jesus in der Bergpredigt - eine tiefe Weisheit."

Fühlen Sie sich trotzdem einmal vom Stress überwältigt, so versuchen Sie nicht, ihn durch Essen, Trinken von Alkohol, Rauchen oder noch größere Anstrengung zu bewältigen. Machen Sie vielmehr autogenes Training nach Schultz, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, oder machen Sie Übungen im Stehen aus dem Ganzkörpertraining (s.o. zu 3.3.2).

Auch Lärm erhöht die Ausschüttung von Stresshormonen und das sogar im Schlaf. Ersetzen sie darum notfalls im Schlafzimmer ein einfaches durch ein Doppelfenster. Gestresste Eltern gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder.

Es gibt freilich auch positiven Stress (Eustress). Er entsteht, wenn wir uns auf etwas intensiv freuen oder etwas tun, was uns befriedigt. Er setzt uns in Aktion und lässt uns Probleme lösen. Ihn sollten wir suchen!

    
 
      

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