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Gemeinsame Aufgaben und Möglichkeiten säkularer und christlicher Sehgeschädigtenorganisationen in einer sich wandelnden Welt - 5.3

5.3
Werner Vogt
Für den Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienstes Deutschland
Vernetzung - ein Schlagwort?

  

Spricht man heute von Vernetzung, so tut man so, als ob es sich hierbei um etwas ganz Neues handele. Das ist nicht der Fall. Zum einen beschäftigen sich die Sozialwissenschaften schon seit langem mit der Analyse von Netzwerken, deren zugrunde liegenden Mustern, sowie dem Nutzen für Individuen und Gesellschaft. Zum anderen sehen wir auch praktisch, dass die Spitzenverbände unserer Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfeorganisationen schon immer untereinander das Gespräch gesucht haben. Vernetzung ist aber mehr. Vernetzung beinhaltet gegenseitige Information und Zusammenarbeit. Auch im Zeitablauf sollte die Beziehung stabil sein und gegenseitigen Nutzen stiften.

  

Ängste abbauen - Vertrauen schaffen

  

Es stellen sich in Konsequenz für die praktische Arbeit zahlreiche Fragen. Zentral ist, wie eng diese Zusammenarbeit sein soll. Man muss zuerst hinterfragen, ob sich diese nur auf den Informationsaustausch und auf ad-hoc-Kooperationen bei gemeinsamen existenziellen Fragen oder auf mehr beziehen soll. Ist dies geklärt, können gegebenenfalls Kooperationen an konkreten Sachpunkten angestrebt werden. Zentral gilt, auf dem Weg zu einer zunehmenden Vernetzung, Ängste einer vermeintlichen Aufgabe der Selbständigkeit bei einzelnen Organisationen und deren Mitgliedern abzubauen, zugleich gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und die praktischen Vorteile aufzuzeigen. Keine Organisation soll bei einer Vernetzung ihre Eigenständigkeit opfern; jeder Verein hat seine besonderen Aufgaben und Zielgruppen, die unter der Vernetzung nicht leiden dürfen. Nur dort, wo gemeinsame Aufgaben gegeben sind, sind die Zusammenarbeit und ein gemeinsames Vorgehen erforderlich und sinnvoll.

  

Schlagkraft erhöhen

  

Wollen wir in der Öffentlichkeit, in Politik und Gesellschaft glaubhaft unsere Interessen vertreten, so bedarf dies einer gegenseitigen Abstimmung und einer gemeinsamen Sprachregelung; andernfalls laufen wir Gefahr, durch unterschiedliche Darstellungen unserer Positionen nicht ernst genommen zu werden. Wenn wir unsere Botschaft gemeinsam kommunizieren, erreichen wir mit gleichem Aufwand mehr, oder mit geringerem Aufwand das Gleiche.

  

Neue Medien nutzen

  

War die Kommunikation früher allein mit Telefon, Post und gegebenenfalls Tonträgern zeitaufwendig und zum Teil recht mühevoll, so haben die Neuen Medien das Informations- und Kommunikationsverhalten aller Menschen und Institutionen revolutioniert. Wer im Blinden und Sehbehindertenwesen mitarbeitet, ist in der Regel über das Internet vernetzt, und Vereine schicken ihre Rundschreiben per E-Mail. Neben dem "guten, alten" Telefon, das sicher auch weiterhin wichtig bleibt, bedeutet all´ dies, umgesetzt auf unsere Frage der Vernetzung, dass hier vieles mit geringem Aufwand machbar ist, was der besseren Kommunikation, Information und letztlich Vernetzung dient.

  

Voraussetzungen schaffen

  

Will man eine derartige Vernetzung, eine gegenseitige Information und Zusammenarbeit in den uns gemeinsam berührenden Fragen, so muss jede Organisation die hierfür erforderlichen und notwendigen Voraussetzungen schaffen, d. h. seine jeweiligen Gremien dazu anhalten, die anderen frühzeitig über beabsichtigte gemeinsam interessierende Maßnahmen zu unterrichten und die unter den Vereinen getroffenen Absprachen einzuhalten.

  

Auch wir in sollten uns an den hier aufgezeigten Überlegungen orientieren, wenn es gilt, unsere gemeinsamen Belange in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik wahrzunehmen und zu vertreten.

  

  

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