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Siegfried Meister

Siegfried Meister
Jahrgang 1941

  


  

Meine ehrenamtliche Tätigkeit im Ruhestand

  

Ich bin 1941 geboren und mit zehn Jahren an den Folgen eines Unfalles erblindet.

Neben meiner beruflichen Tätigkeit arbeite ich, bereits seit den 70-er Jahren, ehrenamtlich in der Blindenselbsthilfe.1972 wurde ich zum stellvertretenden Bezirksleiter des DVBS, für Nordbayern und 1975 als Beisitzer in den Bezirksgruppenausschuss der Bezirksgruppe Mittelfranken des Bayer. Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB), gewählt. Daneben arbeite ich, seit 30 Jahren, in der Evang. Blinden- und Sehbehindertenseelsorge in Bayern mit. Als wir 1982 in Nürnberg den Tandemclub Franken gründeten, übernahm ich den Vorsitz des Vereins und hatte dieses Amt fast 20 Jahre inne.

Mit Ablauf des Jahres 2001 ging ich, nach über 37 Jahren beruflicher Tätigkeit im Postdienst (die letzten 25 Jahre als Sachbearbeiter bei der Bezirksstelle Nürnberg der Postbeamtenkrankenkasse), in den Ruhestand. Als 2001 die Bezirksleitung Mittelfranken im BBSB neu gewählt wurde, kandidierte ich als stellvertretender Bezirksgruppenleiter und übe dieses Amt seit dieser Zeit aus.

Zu meinen Aufgaben, als stellvertretender Bezirksgruppenleiter, gehören in unserem Beratungs- und Begegnungszentrum u.a. die Mitgliederberatung sowie Hausbesuche von Sehbehinderung oder Blindheit betroffenen Personen, die ich in der Regel mit einem Zivildienstleistenden oder Praktikanten durchführe. Soweit die Betroffenen noch in der Lage sind, kommen sie aber auch vielfach zu uns, wo sie sich in der Hilfsmittelabteilung informieren können und darüber hinaus in der Sozialabteilung von einem Sozialpädagogen in Rechtsfragen beraten werden. Außerdem organisiere ich für die Bezirksgruppe Ausflüge und versuche, für die in unseren Räumen stattfindenden Nachmittagsveranstaltungen, Referenten zu gewinnen. Seit einigen Monaten unterrichte ich vertretungsweise Späterblindete in Brailleschrift.

Gerade bei den Beratungsgesprächen, die ich mit den Betroffenen führe, zeigt sich immer wieder, wie wichtig es ist, dass solche Aufgaben von einem Blinden, bzw. Sehbehinderten wahrgenommen werden. Für nicht wenige unserer Klienten ist es ermutigend, wenn sie von einem mit ähnlichem Schicksal hören, dass er trotz Erblindung über Jahrzehnte im Berufsleben stand und so für sich und seine Familie sorgen konnte. An dieser Stelle sei noch bemerkt, dass in den meisten Fällen die Beratung durch uns gern in Anspruch genommen wird.

Abschließend darf ich sagen, dass für mich in den nunmehr dreieinhalb Jahren Ruhestand bislang noch kein "Stillstand" eingetreten ist. Vieles, was ich mir für die Zeit nach meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben auf die Seite gelegt hatte, wartet noch auf Erledigung, was mich aber im Augenblick nicht stört. Wichtig ist mir vielmehr, dass ich - solange es mir meine Gesundheit erlaubt - für andere Menschen noch nützlich sein darf.

  

  

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