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Ratgeber für erfolgreiches Altern - 9.2

   

9.2 Gehen Sie richtig mit Medikamenten um
      

Nehmen Sie Medikamente nur mit Wasser, nicht mit anderen Flüssigkeiten ein!

Jedes Medikament hat einen" Beipackzettel". Lesen Sie ihn genau durch, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. Falls Sie unsicher sind, besprechen Sie das mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Weitere Informationen finden Sie unter www.beipackzettel-verstehen.de. Sind Sie blind oder sehbehindert, so finden Sie den Beipackzettel hier ( www.patienteninfo-service.de )

In der Regel haben verschreibungspflichtige Medikamente auch unerwünschte Nebenwirkungen. Arzneimittelhersteller sind verpflichtet, jede ihnen bekannt gewordene Nebenwirkung, sei sie auch noch so selten, im Beipackzettel zu nennen. Die Nebenwirkungen müssen Sie kennen, um bei deren etwaigem Eintritt nicht zu meinen, an einer neuen Krankheit zu leiden. Vielleicht können Sie aber das Medikament wechseln. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass er Ihnen im Voraus entsprechende Informationen erteilt. Dafür ist die Zahl der möglichen Nebenwirkungen oft viel zu groß. Treten Nebenwirkungen auf, die nicht im Beipackzettel aufgeführt sind, so informieren Sie Ihren Arzt. Lassen Sie sich durch die Liste der etwaigen Nebenwirkungen nicht dazu verleiten, das Medikament nicht einzunehmen, ohne es Ihrem Arzt zu sagen. Dieser könnte sonst bei Ausbleiben der Heilung meinen, seine Diagnose sei unrichtig gewesen.

Den Beipackzettel müssen Sie auch wegen der darin enthaltenen Dosierungshinweise lesen. Weichen diese von denjenigen Ihres Arztes ab, so fragen Sie ihn vorsorglich. Die Medikamentenmenge wird in der Regel nach einem Patienten berechnet, der 70 kg wiegt. Weicht Ihr Gewicht stark davon ab, so kann also die erforderliche bzw. ausreichende Menge größer oder geringer sein. Sind Sie schon älter, so kann gleichfalls eine abweichende Dosierung gelten. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie unter einem dieser Gesichtspunkte Grund zur Sorge haben. Achten Sie peinlich genau darauf, ein Medikament zu den dafür vorgeschriebenen Zeiten einzunehmen. Dazu kaufen Sie sich am einfachsten einige Wochendosierer, die Sie in einem Zuge füllen. Fällt Ihnen das schwer, so bitten Sie Ihre Apotheke, das zu tun. Sie selbst brauchen dann nur noch eventuell in einer Internetapotheke gekaufte nicht verschreibungspflichtige Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel (s.o. zu 1.9) hinzuzufügen. Fällt es Ihnen schwer, eine Tablette zu brechen, von der Sie nur die Hälfte einnehmen sollen oder wollen, so kaufen Sie sich in der Apotheke einen Tablettenteiler.

Den Beipackzettel brauchen Sie des Weiteren, weil manche Medikamente die Fahrtüchtigkeit oder die Arbeitsfähigkeit an Maschinen beeinträchtigen, bei Einnahme mehrerer Medikamente die Wirkung des einen durch die des anderen aufgehoben, abgeschwächt oder verstärkt werden kann und Sie manche Medikamente nicht einnehmen dürfen, wenn Sie noch an einer anderen Krankheit leiden Einzelheiten dazu finden Sie in dieser Arzneimittel-Datenbank, wo Sie alle von Ihnen genommenen Medikamente eingeben. Auch zwischen den Wirkstoffen einiger Medikamente einerseits sowie Getränken Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln andererseits kann es zu gefährlichen Wechselwirkungen oder zu Wirkungsverlusten kommen. Das gilt selbst für nichtverschreibungspflichtige Schmerzmittel. Einzelheiten finden Sie hier. Hier ist sehr große Vorsicht geboten, denn Wechsel- und Nebenwirkungen können in vielen Fällen sogar zum Tode führen, nach einer Quelle bilden sie die fünfthäufigste Todesursache.

Manche Medikamente können nach ihrem Beipackzettel die Magenschleimhaut angreifen. Verspüren Sie diese Nebenwirkung, so bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen entweder zusätzlich ein Medikament mit dem Wirkstoff Pantoprazol oder aber, anstelle des die Magenschleimhaut angreifenden Medikamentes, eine magensaftresistente Version zu verschreiben.

Es gibt Medikamente mit schweren Nebenwirkungen, die Sie aber mindestens zunächst ertragen müssen. Informieren Sie sich dann aber laufend im Internet über die Zulassung neuer Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen und sprechen Ihren Arzt darauf an.

Leiden Sie unter Diabetes, so prüfen Sie, ob unter den "sonstigen Bestandteilen" Zucker nach Broteinheiten angegeben ist.

Gehen Sie achtsam mit einem Ihnen verordneten Antibiotikum um. Man rechnet damit, dass Bakterien nur 5 - 10 Jahre brauchen, um gegen eines resistent zu werden, und je mehr Patienten es einnehmen, desto größer ist die Gefahr dazu. Tragen Sie selbst möglichst nicht zu diesem Wirkverlust bei. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt, der Ihnen möglicherweise nur vorsorglich ein Antibiotikum verordnet, ob Sie es wirklich brauchen. Setzen Sie es andererseits aber nicht vorzeitig ab, wenn Sie sich besser fühlen, sondern nehmen es so lange ein, wie es Ihnen verordnet ist, weil Sie anderenfalls gleichfalls zur Entstehung einer Resistenz beitragen. Sollten Sie ein Antibiotikum einnehmen, aber nach drei Tagen keine deutliche Besserung verspüren, so konsultieren Sie erneut Ihren Arzt, denn dann leiden Sie entweder nicht an der vom Arzt prognostizierten bakteriellen Infektion, oder sind Ihre Bakterien gegen das verordnete Antibiotikum bereits resistent. Ein Antibiotikum, das Sie nicht mehr brauchen, sollten Sie sofort entsorgen, statt es bei einer anderen Erkrankung einzunehmen, denn gegen sie kann ein anderes Präparat erforderlich sein. Zur Sanierung Ihrer durch das Antibiotikum möglicherweise geschädigten Darmflora können Sie anschließend ein Präparat aus der Apotheke einnehmen.

Hüten Sie sich vor der Einnahme eines Medikamentes, zu dem Ihnen nicht ein Arzt, sondern ein Laie rät; denn das ist sehr riskant.

Ältere Menschen denken vielfach noch, möglichst wenig Schmerzmittel einnehmen zu sollen, und nehmen deshalb lieber Schmerzen in Kauf. Das ist indes gefährlich. Durch längeres Erdulden von Schmerzen kann ein "Schmerzgedächtnis" entstehen, das auch noch Schmerzen anzeigt, wenn die Ursache längst behoben ist. Außerdem kann ein ständiger Gelenkschmerz Ihren Bewegungsspielraum soweit einschränken, dass Sie am Ende steif werden, denn ohne Bewegung schwindet Knorpelsubstanz in den Gelenken. Nehmen Sie darum auf jeden Fall die Ihnen verordneten Medikamente ein, seien dagegen zurückhaltend mit nichtverschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Lassen die Schmerzen nach drei Tagen nicht nach, so konsultieren Sie Ihren Hausarzt. Tun Sie das sogar sofort, wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden und Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl in Armen, Händen oder Beinen auftreten, Sie Harn- oder Stuhlinkontinent werden oder Sie auch Brustschmerzen bekommen.

Leiden Sie unter Rückenschmerzen, so brauchen Sie nicht Schonung, sondern Bewegung, damit die Muskulatur gelockert, sowie die Bandscheiben durchblutet und dadurch mit Nährstoffen versorgt werden. Es kann aber gut tun, auf dem Rücken zu schlafen und unter die schmerzende Stelle ein Heizkissen zu legen.

Hüten Sie sich andererseits davor, medikamentenabhängig zu werden, indem Sie nichtverschreibungspflichtige Schmerz- oder Schlafmittel kaufen und über einen längeren als im Beipackzettel angegebenen Zeitraum einnehmen oder Ihren Arzt bedrängen, Ihnen immer weitere verschreibungspflichtige Medikamente zu verordnen. Konsultieren Sie vielmehr bei chronischem Schmerz einen Schmerz- und bei chronischen Schlafstörungen einen Schlaftherapeuten.

Fällt es Ihnen schwer, in die Apotheke zu gehen, so geben Sie ihr eine Einzugsermächtigung und bitten sie telefonisch, Ihnen das Medikament zu bringen und bei dieser Gelegenheit das Rezept mitzunehmen.

Medikamente, die nicht rezeptpflichtig sind, kaufen Sie in einer Versandapotheke und suchen im Internet, welche zur Zeit den größten Preisnachlass gewährt.

Fällt es Ihnen schwer, Kapseln zu schlucken, so rollen Sie sie auf der Zunge hin und her, um sie durch den Speichel noch gleitfähiger zu machen und schicken sie der Länge nach auf den Weg in die Speiseröhre. Erst dann trinken Sie genügend Wasser nach. So vermeiden Sie am besten, sie quer zu schlucken. Notfalls zerbeißen Sie sie, wenn das nach Rücksprache mit Ihrer Apotheke unbedenklich ist.

Wollen Sie sich von Ihrer Apotheke diskret beraten lassen, so machen Sie dies telefonisch. Wollen Sie diskret ein bestimmtes Medikament kaufen, so schreiben Sie dessen Namen auf einen Zettel und geben ihn über die Theke.

Pflegen Sie Ihre Hausapotheke! Sie könnte enthalten:

- eine Grundausstattung bestehend aus Verbandsmaterial, sterilen Kompressen, Heftpflaster und Brandwundenverbandpäckchen für kleinere Verletzungen;

- ein bis zwei elastische Binden für den Fall von Verstauchungen;

- Kühlkompressen für den Fall von Insektenstichen und Verstauchungen;

- eine Verbandsschere;

- Pinzette, Fieberthermometer, Einmalhandschuhe und eine Zecken-Zange;

- Medikamente gegen Schmerzen und Fieber;

- Erkältungsmittel gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen;

- eine Tinktur zum Gurgeln;

- ein mildes Beruhigungsmittel auf Baldrianbasis.

Prüfen Sie am Anfang eines jeden Jahres, ob ein Medikament inzwischen verfallen ist, um für Ersatz zu sorgen. Bewahren Sie die Medikamente derart auf, dass Kinder sie nicht einnehmen können, legen Sie sie nicht auf die Fensterbank in die Sonne und lassen Sie im Sommer nicht im Auto liegen. Achten Sie auf einen etwaigen Aufbewahrungshinweis im Beipackzettel.

Außerhalb der Geschäftszeiten erfahren Sie über die kostenlose Notdiensthotline der Deutschen Apotheken (0800 / 2282280) die Telefonnummer der für Sie nächstgelegenen dienstbereiten Apotheke, werden sogar mit dieser verbunden, um sich von ihr beraten zu lassen und zu fragen, ob sie das benötigte Medikament vorrätig hat. Außerdem erhalten Sie eine Wegbeschreibung zu ihr.

  
      
       

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