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Blinde und sehbehinderte ältere Menschen als besondere Zielgruppe unserer Arbeit - 4.

4.
RIBGH a. D. Dr. Hans-Eugen Schulze
Beauftragter für Seniorenangelegenheiten
des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten
Einführung

  

Über ältere Blinde und Sehbehinderte als besondere Zielgruppe unserer Arbeit nachzudenken, ist ein Gebot der Stunde! Früher mussten wir uns in erster Linie um noch berufstätige Blinde sorgen. Diese Sorge besteht fort. Aber die meisten Sehgeschädigten sind inzwischen über sechzig Jahre alt und erleiden sogar ihren Sehverlust vielfach erst lange danach. Zu einem großen Teil sind sie überdies, anders als früher die meisten Mitglieder von Sehgeschädigtenorganisationen, nicht blind, sondern sehbehindert. Für diesen Personenkreis muss vieles neu überdacht werden.
  

Die Tagungsteilnehmer haben deshalb die "Karlsruher Erklärung" ( unten zu 7 ) verabschiedet und bitten die Organisationen - mithin sie alle, die diesen Beitrag als Organisationsvertreter oder engagierte Mitglieder lesen -, die darin enthaltenen Wünsche und Anregungen in ihrer künftigen Arbeit zugunsten sehgeschädigter älterer Menschen stärker zu berücksichtigen als bisher bzw. ihre Beachtung durch andere anzuregen und zu fördern.
  

Von mehreren Seiten bin ich allerdings frustriert gefragt worden, ob wir denjenigen Menschen, die erst im Alter einen Sehverlust erlitten, überhaupt helfen könnten: vielfach jammerten sie zwar über diesen Verlust, seien aber trotz gutem Zuredens nicht bereit, selbst etwas zu tun, um ihre Lage zu ändern. Das mag sein. Wir begegnen aber häufig auch Menschen, die keineswegs klagen, sondern sich tapfer ihrem Schicksal stellen - und vielleicht ließen sich noch viele andere motivieren, böten wir ihnen die speziell auf sie zugeschnittenen Dienste an.
  

Für ältere Menschen, die erst kürzlich ihren Sehverlust erlitten haben, ist - wie wir alle wissen - zunächst wichtig, Kontakt zu anderen Sehgeschädigten zu bekommen, Erfahrungen mit ihnen auszutauschen und sich durch andere ermutigen zu lassen, nicht weiter dem "verlorenen Licht" nachzutrauern, sondern ihr Leben wieder selbst zu gestalten. Je nach der Art und dem Grad des Sehverlustes sowie dem möglichen Fortschreiten kann es lange dauern, bis jemand - auch bei einfühlsamer Begleitung - dazu in der Lage ist. Dafür genügt es nicht, die Betroffenen zu unseren Versammlungen oder Stammtischen einzuladen. Im höheren Alter sind viele nicht mehr - jedenfalls nicht ohne weiteres - bereit, einem Verein beizutreten. Auch würden sie sich in unseren Veranstaltungen, in denen die meisten einander kennen, sie selbst aber niemanden, kaum nach der ersten Teilnahme heimisch genug fühlen, um wiederzukommen und würden sich auch genieren, das zu tun, ohne wenigstens jetzt beizutreten. Außerdem haben sie andere Probleme als Menschen, deren Sehverlust länger zurückliegt, die darum die ihnen verbliebenen Möglichkeiten schon kennen und ihre Behinderung mehr oder weniger akzeptiert haben. Ihre Fragen und Sorgen werden sich selbst bei gutem Willen in einem allgemeinen Beisammensein nicht erörtern lassen, sondern nur im persönlichen Gespräch mit jemandem, der sich in ihre Lage versetzen kann, oder in einer speziellen Gruppe, deren Teilnehmer in etwa den gleichen Erfahrungshorizont haben.
  

Um blinden und sehbehinderten älteren Menschen, die bisher einander nicht kennen, zum Reden und dabei auch zum Ansprechen ihrer jeweiligen Probleme zu bringen, muss jemand sozialpädagogisch vorgebildet sein und gelernt haben, eine Gruppe zu leiten, ein Gespräch zu strukturieren, den etwaigen Redefluss von Teilnehmern zu steuern, alle beim Thema zu halten, einige gegen die Vorwürfe oder Besserwisserei anderer zu schützen und sich selbst so sehr zurückzuhalten, dass er/sie zwar noch leitet, aber nicht mehr als Leiterin/Leiter empfunden wird. Sie muss außerdem mindestens noch einen erheblichen Sehrest haben, um auch auf nur visuell erkennbare Bedürfnisse einzelner einzugehen. Ist die Leiterin sehend und mit den Problemen Sehgeschädigter noch nicht genügend vertraut, so braucht sie einen erfahrenen Betroffenen zur Seite, um jeweils auf dessen Sachkunde zurückgreifen zu können.
  

Die Gruppentreffen können nicht überregional, sondern müssen, auch wenn nur wenige teilnehmen, auf örtlicher Ebene angeboten werden, weil die meisten Senioren kaum bereit und in der Lage sein werden, an einen anderen Ort zu fahren.
  

Nach meiner Erfahrung können wir bei Verbänden der freien Wohlfahrtspflege und Kirchengemeinden geeignete Räume und geschultes Personal finden.
  

Die einzelnen Sehgeschädigtenorganisationen als Initiatoren der Gruppen werden auf lokaler Ebene jeweils nur verhältnismäßig wenige kennen, die für die Treffen in Betracht kämen, und werden auch durch Presse und Regionalsender sowie durch die Werbung bei Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbänden, ambulanten Diensten und Augenärzten kaum sehr viele mehr kennen lernen. Darum lassen sich die Gruppentreffen wahrscheinlich nur von allen am Ort vertretenen Organisationen gemeinsam anbieten, und wird man auch dann im Allgemeinen nur mit kleinen Gruppen rechnen können. Eine solche Zusammenarbeit setzt freilich voraus, dass niemand die bei den Treffen entstehenden Verbindungen aggressiv zur Mitgliederwerbung nutzt. Darauf müssen sich alle verlassen können.
  

Die durch die Gruppenarbeit entstehenden Kosten lassen sich nicht - mindestens nicht von Anfang an - den Teilnehmern selbst aufbürden. Darum sollte, bis das möglich wird, in jeder Stadt eine Organisation in Absprache mit den anderen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die §20 Abs.4 SGB V dafür bietet, sowie Sponsoren suchen.
  

Haben sich die Teilnehmer kennen gelernt, allgemein über ihre Probleme ausgetauscht und von der Leiterin - eventuell auch von zusätzlich anwesenden Betroffenen - erste Ermutigung und Ratschläge erhalten, so bietet sich an, einen von der WVAO (Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und Optometrie, vgl. Nr.3 der " Hinweise " ) zertifizierten Optiker in seinem Geschäft Sehhilfen vorführen zu lassen, um den Teilnehmern, die dafür in Betracht kommen, Mut zu machen, später erneut zu Einzelberatungen zu ihm zu kommen.
  

Im Zusammenhang damit sollten die Teilnehmer auch angeregt werden, sich durch einen Beleuchtungstechniker raten zu lassen, wie sie ihr Wohnumfeld optimal ausleuchten, und sollten Erfahrungen darüber austauschen, wo überall sie Farbkontraste schaffen können. Auch sonst bieten die " Hinweise " für die Gruppe mancherlei Gesprächsstoff.
  

Um sie auch mit Hilfsmitteln für Blinde vertraut zu machen, sollte in einer ersten Sitzung umfassend informiert werden, was es im Einzelnen gibt. In einer zweiten sollte alles gezeigt werden, woran ein Teilnehmer Interesse bekundet hat. Das ist wirkungsvoller, als die Teilnehmer zu bitten, in eine Hilfsmittelzentrale zu fahren.
  

Danach sollten die Teilnehmer und ihre etwaigen sehenden Hausgenossen mit meinen beiden Ratgebern "Nicht verzagen, sondern wagen" und "Sehbehinderten und blinden alten Menschen professionell begegnen und helfen" vertraut gemacht und gefragt werden, wer sich für sie interessiert und in welcher Form er sie haben möchte. Der Gruppe könnten dabei die Cassetten und DAISY -Ausgaben vorgeführt werden, um ihr zu zeigen, wie man einzelne Abschnitte und Unterabschnitte am schnellsten findet.
  

Später könnte eine  Lehrerin für Orientierung und Mobilität und eine  Lehrerin für lebenspraktische Fertigkeiten die Gruppe besuchen, um ihr ihre Möglichkeiten vorzustellen und sich das Interesse an Einzelberatungen zur etwaigen Antragstellung an Krankenkassen zu notieren.
  

Die Teilnehmer sollten auch ermutigt werden, sich in Seniorengruppen ihres Wohngebiets zu integrieren. Dazu könnten Vertreter der offenen Altenhilfe ihre Arbeit vorstellen. Ergänzend verweise ich auf meine " Ratschläge zum Umgang mit Blinden und Sehbehinderten bei Veranstaltungen in der offenen Altenhilfe " (unten zu 12), die den Anbietern von Seniorenveranstaltungen zugeleitet werden können.
  

Sehgeschädigte müssen sich sehr viel mehr einprägen als Sehende. Wer seinen Sehverlust erst im Alter erleidet, ist das nicht gewöhnt. Er hat darum Gedächtnistraining noch nötiger als Menschen mit früher eingetretenem Sehverlust. Dafür muss er in der Gruppe sensibilisiert werden, um daraufhin - hoffentlich! - zu einem systematischen Gedächtnistraining bereit zu sein. Wer sich mit Programmen zum Gedächtnistraining befasst, erkennt schnell, dass Sehgeschädigte sie zum großen Teil nicht nutzen können, weil sie Übungen enthalten, welche das Sehen voraussetzen. Außerdem werden die Übungsleiter oft Mühe haben, sich auf Sehgeschädigte einzustellen, also zu sprechen, wo sie sonst nonverbal kommunizieren. Darum sollten in der Gruppe die ersten Lektionen des Gedächtnistrainings von Sonja Bernard vorgeführt und sollte dafür geworben werden, sich das Kursmaterial zu kaufen, um zu Hause regelmäßig danach zu üben (10 Cassetten zum Preise von 110,00 €, eines Tages sicher auch eine DAISY-CD, zu beziehen bei der Autorin, Tel.: 09407/812746, E-Mail: info@sonja-bernard.de ). Am einfachsten sammelt die Leiterin die Anschriften der Interessenten, um sie an Frau Bernard weiterzugeben. Der "Bundesverband Gedächtnistraining" hat auch Sehgeschädigte zu Gedächtnistrainern ausgebildet, die wegen ihrer eigenen Betroffenheit in der Lage sind, spezielles Gedächtnistraining anzubieten, wenn sich genügend Interessenten finden. Sicher würden sich auch andere Sehgeschädigte dafür interessieren, wenn in den Organisationen geworben würde (was dann beide Gruppen zusammenbrächte).
  

Ernährungswissenschaftler raten älteren Menschen, fett- und zuckerarm zu essen, salzreiche Kost (Restaurantspeisen und Fertiggerichte) zu meiden, pflanzliche Fette und ballastreiche Nahrung zu bevorzugen und auf einen möglichst umfassenden und ausgeglichenen Gehalt an Vitaminen, Mineral- und sekundären Pflanzenstoffen sowie Spurenelementen zu achten. Im Alter isst man weniger als früher. Infolgedessen nimmt man auch weniger der vorgenannten Stoffe auf, obwohl man sie weiterhin im gleichen Umfang benötigt. Sehende werden in Zeitschriften laufend auf gesunde Ernährung hingewiesen und haben es leicht, solche Hinweise sowie Inhaltsangaben auf den Packungen bei ihren Einkäufen zu beachten. Uns fällt alles das schwer, und wir können oft auch nicht darauf vertrauen, dass unsere Hilfspersonen genügend gut informiert sind und Obacht geben. Wir müssen deshalb besonders dafür sensibilisiert werden. Dazu braucht die Gruppe die Beratung durch eine Ernährungsexpertin.
  

Der Gruppe muss außerdem vermittelt werden, wie Sehgeschädigte es, wenn sie allein leben und im Haushalt nicht besonders geschickt sind, anstellen, mit möglichst wenig sehender Hilfe auszukommen. Dazu kann der Besuch einer erfahrenen Blinden und einer erfahrenen sehbehinderten Hausfrau beitragen. Wer nicht selbst kochen will, kann leicht mit Tiefkühlfrischmenüs zurechtkommen, wenn er nur lernt, von der heißen Menüschale die Folie abzuziehen und seine Finger genügend zu schützen. Er sollte aber nur Menüs mit Angaben über den Gehalt an Kalorien, Fett, Salz usw. beziehen.
  

Auf den ersten Blick scheint es nötig zu sein, der Gruppe auch einen Computerkurs anzubieten. Aber das Interesse daran wird sehr unterschiedlich sein. Außerdem wäre der organisatorische Aufwand sehr groß. Sehgeschädigte Senioren sollten deshalb im Allgemeinen zu Hause lernen und üben, wie es unten zu 9 im Einzelnen beschrieben wird.
  

Für die Teilnahme an der Gruppe sind Sehgeschädigte auf Begleitung angewiesen. Soweit sie allein leben, sollten wir nach Möglichkeit auch dafür sorgen. Dazu müssten sich durch Funk und Presse sowie in Kirchengemeinden, Seniorenbüros, Seniorenräten und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege ehrenamtliche Senioren finden lassen.
  

Der Evangelische Blinden- und Sehbehindertendienst Baden unterhält für Karlsruhe und Umgebung zu diesem und noch anderen Zwecken eine "Helferbörse": Wir haben Ehrenamtler gesucht, sie an Wochenenden geschult und mit Sehgeschädigten zum Vorlesen und Einkaufen, zu Arzt- und Behördenbesuchen, zu Spaziergängen usw. zusammengebracht. Die Betroffenen brauchen ihnen nur die Fahrtauslagen zu ersetzen. Wichtig ist nach unserer Erfahrung allerdings, dass die Helfer von einer Supervisorin betreut werden, die
  

  • die jeweils geeignetsten Partner auswählt,
      

  • evtl. der Frage nachgeht, warum eine Verbindung nicht funktioniert,
      

  • Frustrationen auffängt,
      

  • Konflikte schlichtet und
      

  • den Helfern das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe vermittelt, in der man ungeschützt Probleme ansprechen kann.
      

Gerontologen betonen immer wieder, wie wichtig Bewegung für ältere Menschen ist. Für außerhäusliche Aktivitäten fehlt uns vielfach die Begleitung. Vielleicht ließen sich aber für die Gruppe Wanderungen organisieren. Die Mitglieder von Wandervereinen oder rüstige Senioren könnten sie begleiten. Eine  Lehrerin für Orientierung und Mobilität kann zu Beginn einer Wanderung zeigen, wie man am besten führt bzw. sich führen lässt. Wichtig ist außerdem, einen Weg zu wählen, den ältere Sehgeschädigte in Begleitung leicht und gefahrlos gehen können. Bei einer späteren Rast - bei der die Sehgeschädigten ihre Begleiter selbstverständlich bewirten müssten - kann die Trainerin erklären und zeigen, wie man sich davor schützt, zu Hause vor offenstehende Fenster und Türen oder vor Möbel zu laufen.
  

Da Wanderungen allein unseren Bewegungsbedarf nicht decken, plane ich die Herausgabe eines Programms zum Training von Balance, Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit. Da es voraussichtlich auf Cassette und DAISY-CD erhältlich sein wird, kann jeder zu Hause danach üben. Sobald es vorliegt, sollte in der Gruppe nachhaltig dafür geworben und sollten Bestellungen entgegengenommen werden, wie für meine beiden Ratgeber und das Gedächtnistraining von Sonja Bernard.
  

Haben wir der Gruppe alle diese Kenntnisse und Möglichkeiten vermittelt und Anregungen gegeben, dann weisen wir noch auf die Besonderheiten der einzelnen beteiligt gewesenen Organisationen hin und darauf, dass jemand auch mehreren Selbsthilfeorganisationen beitreten kann, wie etwa einem örtlichen Blinden- und Sehbehindertenverein und Pro-Retina-Regionalgruppen, wenn er an den Angeboten beider interessiert ist. Danach ziehen wir uns aus dieser Gruppe zurück und vertrauen darauf, dass diejenigen, die mit uns in Verbindung bleiben wollen, uns beitreten werden.
  

Die Notwendigkeit, alles gemeinsam anzubieten, sollte in jedem Bundesland zur Gründung eines Arbeitskreises "Seniorenangelegenheiten" führen, dem aus jeder Organisation Seniorenbeauftragte angehören sollten und der aus möglichst gleich vielen blinden und sehbehinderten Frauen und Männern bestehen sollte.
  

In Nr. 10 der Karlsruher Erklärung bitten wir die Organisationen auch, sich Sehgeschädigter in Altenheimen und Wohnstiften anzunehmen. Dort können wir allerdings nur denen helfen, die noch aufnahmefähig dafür sind. Daneben sollten die Organisationen den Einrichtungen anbieten, Mitglieder in ihre Heimbeiräte zu entsenden, weil mehr und mehr Heimbewohner, auch Sehgeschädigte, nicht mehr in der Lage sind, ihre Interessen selbst wahrzunehmen. Dazu hat die Deutsche Blindenstudienanstalt das Heimgesetz und die "Mitwirkungsverordnung" in Blindenschrift gedruckt. Der DVBS hat zusätzlich Informationen des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend auflesen lassen.
  

Nr. 12 der Erklärung richtet sich an alle Sehgeschädigtenorganisationen, die selbst ein Blindenaltenheim unterhalten. Diese Heime sind größtenteils schon vor Jahrzehnten erbaut worden. Ihre Bewohner nehmen im Allgemeinen zwar ihre Mahlzeiten gemeinsam ein und kommen zu Beschäftigungsrunden zusammen. In der übrigen Zeit werden sie aber oft vereinzelt leben oder mehr oder weniger untätig beieinandersitzen. Das entspricht nicht mehr heutigen Standards. Wir bitten darum die Heimträger zu prüfen, wie sie das Zusammenleben auch blinder Menschen durch die Bildung von "Hausgemeinschaften" modernen Erkenntnissen anpassen könnten. Dazu verweise ich auf die Vorträge von Frau Sowinski und Herrn Schäfer unten zu 6.1 und 6.2.
  

Zu Nr. 3 der Erklärung verweise ich auf meine beiden oben schon erwähnten Ratgeber. Da der jeweilige Bezugspreis kein Honorar für mich enthält, fühle ich mich frei, Sie zu bitten, im Interesse sehgeschädigten Senioren für beide Ratgeber und später auch das Gymnastikprogramm zu werben.
  

Unten zu Nr. 1 2 finden Sie die gleichfalls schon erwähnten "Ratschläge zum Umgang mit Blinden und Sehbehinderten bei Seniorenveranstaltungen in der offenen Altenhilfe".
 

Zu Nr. 7 der Erklärung, betreffend die Einrichtung zusätzlicher Sehbehindertenambulanzen, verweise ich auf den Beitrag der Augenärztin Dr. Hahn ( unten zu 8.7 ).
  

Zu Nr. 14 betreffend die Bereitschaft, uns auch sehgeschädigter Migrantensenioren anzunehmen, habe ich aus Anlass einer allgemeinen Konferenz für die Belange von Migranten "Hinweise für sehgeschädigte Migrantensenioren" geschrieben ( vgl. unten zu 1 1).
  

Alter erträgt sich zu zweit leichter als allein, und Zweisamkeit kann, wie Studien ergeben, auch viel zur Erhaltung körperlicher und geistiger Fitness beitragen. Das gilt zumal für Sehgeschädigte. Sie sind ganz besonders auf Stimulation und Hilfe durch den Partner angewiesen. Andererseits könnten sie gut dem Partner helfen, würden sie durch eine LPF-Lehrerin dazu angeleitet, was bisher nirgends geschieht.
  

Sehende, die einen Partner verlieren, haben viele Möglichkeiten, einen neuen kennenzulernen und sich in Gruppen zu integrieren. Sehgeschädigte können das kaum. Das legt die Frage nahe, ob wir sehgeschädigten Senioren nicht sogar einen Ehe- oder Partnerschaftsanbahnungsservice anbieten müssten. Darüber sollte nachgedacht werden.
  

Ich schließe mit der erneuten Bitte an alle Sehgeschädigtenorganisationen, im Interesse von Senioren, die einen Sehverlust erleiden und deren Zahl mit zunehmender Lebenserwartung voraussichtlich weiter steigt, sich auch für diesen Personenkreis nach besten Kräften einzusetzen und dazu neue Wege zu gehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ophthalmologie geht davon aus, dass die Zahl der Blinden von 145.000 bis zum Jahre 2030 auf 178.000 steigen wird.
  

  

  

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