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Nicht verzagen sondern wagen - 21.2 - 21.3

  

21.2 Spezielles Gedächtnistraining
  

Alles, worauf Sie sich konzentrieren müssen und das Sie geistig anstrengt, trainiert auch Ihr Gedächtnis. Bedenken Sie dabei, dass das Gehirn wie ein Muskel trainierbar ist.

Zusätzlich schlage ich Ihnen vor,

- sich von einem Hilfsmittelanbieter ( s. o. zu 5 ) Spiele, die Sie allein spielen können, und von Herrn Gießler ( s. o. zu 5 ) Brettspiele zu bestellen;

- sich Gedichte, Volks- oder Kirchenlieder oder vielleicht sogar Bibelstellen wie den 23. Psalm - evtl. mit Hilfe Ihrer Hausgenossen - in Erinnerung zu rufen;

- neue Gedichte und Lieder auswendig zu lernen, die Ihnen jemand auf Kassette liest;

- anspruchsvolle Literatur aus unseren Hörbüchereien ( s. o. zu 4.2.1 ) anhören und

noch die Blindenschrift zu erlernen. ( s. o. zu 4.1 ).

Liegen Sie wach oder warten auf jemanden, so können Sie in Gedanken spielen. Wichtig ist dies insbesondere, wenn Sie krank sind, denn dann wird Ihr Gehirn durch Eindrücke von außen noch weniger stimuliert als ohnehin schon.

Folgende "Spiele” bieten sich an:

- zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Vornamen, einen Namen aus Ihrer Bekanntschaft, einen Dichter, Komponisten, Schriftsteller, Wissenschaftler, eine Blume, ein Tier, eine Stadt, einen Fluss, ein Land, ein Nahrungsmittel oder ein Getränk suchen;

- zu jedem Buchstaben des Alphabets eine Stadt suchen, die auf ihn endet;

- sich eine Reise von einer Stadt zur anderen vorstellen, die beiden Städte wiederholen, zu einer dritten weiterreisen usw., bis Sie eine Stadt vergessen (zählen Sie an den Fingern mit, um zu sehen, ob Sie sich beim nächsten Mal mehr merken können!);

- Wörter suchen, die rückwärts gelesen ebenso lauten, wie vorwärts, wie etwa Retter, Esse, oder Rentner;

- Wörter rückwärts buchstabieren und auszusprechen versuchen;

- in Wörtern einen Buchstaben ändern, damit daraus Neue entstehen, wie Maus - Haus - Hass - Hast -Hase - Nase - Vase;

- Wörter bilden, deren erster Bestandteil mit dem letzten des vorhergehenden Wortes übereinstimmt, wie Leberwurst – Wurstbrot - Brotkorb;

- aus zwei Wörtern, wie Sie Ihnen gerade einfallen, in der Weise einen Satz formulieren, dass sie dessen Anfang und Ende bilden;

- aus einem Wort durch Anhängen neuer Wörter eine Kette bilden - wie etwa Haus, Haustür und Haustürschlüssel;

- zu einem Wort Reimwörter suchen, wie etwa Haus, Klaus, Maus und Laus und sich eine Geschichte ausdenken, in der diese Wörter vorkommen;

- einer Zahl die nächst höhere hinzurechnen, zur Kontrolle wieder zurückrechnen und danach das Rechnen mit einer jeweils anderen Zahl beginnen;

- zweistellige Zahlen ins Quadrat oder gar in die dritte Potenz erheben;

- hohe Zahlen durch ein- oder zweistellige teilen;

- sich vorstellen, wie Sie jemandem eine Person beschreiben, damit er ihren Namen errät.

Letzteres können Sie auch zu einem Unterhaltungsspiel in der Familie machen. Sie können das Spiel auch zu einem Beruferaten à la Robert Lembke "Was bin ich” modifizieren und alle vorstehend geschilderten Spiele dahin, dass sich mehrere Personen an der Suche beteiligen.

Waren Sie Hörer einer Volkshochschule oder Universität und können deren Veranstaltungen nicht mehr besuchen, so schreiben Sie sich als Studierender oder Gasthörer bei der Fernuniversität Hagen ein ( www.fernuni-hagen.de/studium/fernstudium/wegweiser/blinde.shtml ). Diese stellt für manche Studienzweige die dafür benötigte Literatur auf DAISY-CDs zur Verfügung.

Viele Sehende besuchen heute Kurse zum Gedächtnistraining. Das ist Ihnen nicht ohne Weiteres möglich. Außerdem bieten viele Gedächtnistrainer Übungen an, die nur Sehende machen können. Stattdessen erhalten Sie von Frau Sonja Bernard, Tel.: 09407 / 812746, info@sonja-bernard.de, ein Trainingsprogramm, das sie im Rahmen ihrer Promotion für uns entwickelt hat. Sie liefert es zu einem Preis von 110,00 Euro auf 1 MP3-CD. Ob Gedächtnistraining unser Leben verlängert, können wir nicht wissen. Aber es kann jedenfalls gut unsere Fähigkeit stärken und verlängern, selbst mit Umsicht für uns zu sorgen und unabhängig zu leben.

  

21.3 Zweisamkeit suchen
 

Allein lebende Sehende haben sehr viel häufiger als wir die Möglichkeit, wenigstens außer Hause andere zu treffen: In der Gemeinde, einer Partei, einer Seniorengruppe. Schon wenn sie in ihrem Wohnviertel eine Besorgung machen, treffen sie Menschen, mit denen sie plaudern können, erst recht bei ihren Einkäufen.

Da wir alle diese Möglichkeiten nicht haben, besteht für uns die Gefahr zu vereinsamen. Als Single sollten Sie deshalb versuchen, eine Partnerschaft einzugehen. Zu zweit wird man erfolgreicher alt als allein. Man hat einen Ansprechpartner von früh bis spät und hat jemanden, für den man sorgen kann und der umgekehrt für einen selbst sorgt. Das befriedigt nicht nur, sondern stimuliert auch das Gehirn.

Lassen Sie sich nicht von anderen einreden, Sie könnten doch zu Ihren Kindern oder in ein Heim ziehen. Zweisamkeit, die Sie in einer neuen Verbindung finden, lässt sich durch nichts ersetzen. Haben Sie Ihren früheren Partner gepflegt, so gut Sie das konnten, so dürfen Sie auch mit gutem Gewissen eine neue Partnerschaft eingehen. Mehr dazu finden Sie in meinen Ratgeber für erfolgreiches Altern Teil 5.1.

Bei der Partnersuche kann Ihnen vielleicht die Leitung des Seniorenkreises Ihrer Gemeinde oder die eines Altenclubs, etwa der AWO, helfen.

  
       

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