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Nicht verzagen sondern wagen - 25.

  

25. Zum guten Schluss
       

wende ich mich noch einmal an Sie persönlich, dem/der dieser Ratgeber in erster Linie gilt.

Denken Sie nicht, Sie müssten alles so machen, wie ich es Ihnen vorgeschlagen habe. Suchen Sie vielmehr kreativ nach eigenen Lösungen. Betrachten Sie dabei Ihre Blindheit nicht als Leiden, sondern als eine Herausforderung.

Mit Ihrer Sehkraft ist Ihnen viel genommen. Aber mit Ihren anderen Sinnen auch noch viel geblieben, zumal wenn Sie jetzt lernen, sie stärker zu nutzen, als es bisher nötig war. Sagen Sie das auch anderen, die Sie bemitleiden.

Ich habe viel mit hochbetagten Menschen gesprochen. Daraus weiß ich, dass man sich in diesem Alter verhältnismäßig leicht - ich betone verhältnismäßig - damit abfindet, an Sehkraft, Gehör oder Beweglichkeit zu verlieren, zumal wenn diese Behinderungen erst allmählich eintreten, und dass man froh ist, wenigstens geistig fit zu bleiben. Möge auch Ihnen dies noch lange vergönnt sein!

Erst 70 oder gar 60 Jahre alt zu sein und schon jetzt nicht mehr sehen zu können, ja, vielleicht urplötzlich zu erblinden - das trägt sich sehr viel schwerer. Aber ich kenne viele andere, die in dieser Lage trotzdem noch Freude am Leben finden und darüber, wie wir heute sagen, "erfolgreich" alt werden. Blinde und Sehbehinderte im Ruhestand haben, um andere zu ermutigen, ihr Leben nach der Pensionierung beschrieben. Deren Berichte finden Sie hier

Auch Sie können erfolgreich alt werden, wenn Sie, wie ich einleitend schrieb, nicht mehr dem verlorenen Licht nachtrauern, sondern die Herausforderung annehmen, die sich Ihnen jetzt stellt.

Für Sie alle, wie auch für jüngere Sehgeschädigte hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband einen Ratgeber unter dem Titel "Dein Weg geht weiter" herausgegeben. In der ersten, im Jahre 1960 erschienenen Auflage hat mein väterlicher Freund Walter Haebler, gleichfalls blind, geschrieben: "Eine Frage richtet sich nach oben: Mein Gott, warum, warum gerade ich? Hierauf wird uns keine Antwort gegeben. Ein Wort der Väter lautet: Gottes Wille hat kein Warum. Wohl dem, der noch eine weitere Frage weiß: Wozu? Denn ihm wird von oben her die leise Antwort: Damit du reifer werdest und dein Leben wertvoller werde. Andere führe ich auf anderen Wegen, dich auf diesem.

Es gibt Menschen, die - wie Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift, und auch ich selbst - wissen, wozu Gott sie hat blind werden lassen. Für Sie ist das nicht so offensichtlich. Doch denken Sie darüber nach! So könnten Sie etwa, indem Sie Ihre Behinderung bewältigen und tapfer tragen, ein Ansporn für viele andere in Ihrer Verwandtschaft, Bekanntschaft und Nachbarschaft werden. Sprechen Sie notfalls mit einem Logotherapeuten darüber. Das ist ein Vertreter der auf Viktor E. Frankl zurückgehenden Dritten Wiener Richtung der Psychotherapie. Er kann Ihnen zwar nicht sagen, welches der Sinn Ihres weiteren Lebens sei, Ihnen aber helfen, ihn im Laufe der Zeit zu finden. Den nächsten Logotherapeuten finden Sie unter www.netzwerk-logotherapie.de unter dem Menüpunkt "Behandlerliste".

  
 
   

 

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